- Kurze Geschichte der Dominsel
- Was sollte man auf der Dominsel sehen?
- Die Dominsel bei Nacht – ein Spaziergang für Fotografen
- Die Kreuzkirche bei Nacht – Beleuchtung und Details
- Die Dombrücke und ihre Geschichte
- Der Breslauer Laternenanzünder – wann kann man ihn sehen?
- Wann zündet der Laternenanzünder die Lampen an?
- Woher stammt diese Tradition?
- Wie erkennt man seine Route?
- Gaslaternen – technische Details
- Die Geschichte der Gasbeleuchtung in Breslau
- Interessante Fakten über die Dominsel
- Praktische Informationen
- Häufig gestellte Fragen zur Dominsel (Breslau)
Die Dominsel (Ostrów Tumski) in Breslau ist der älteste Teil der Stadt – mit der Kathedrale, der Dombrücke und 99 Gaslaternen, die jeden Abend vom Breslauer Laternenanzünder von Hand entzündet werden. Hier begegnen sich Geschichte und romantisches Licht nach Einbruch der Dunkelheit – ideal für einen Spaziergang, Fotos und das Entdecken des spirituellen Herzens von Breslau.
Kurze Geschichte der Dominsel
Die ersten Spuren menschlicher Siedlungen auf der Dominsel stammen aus dem 10. Jahrhundert. Hier entstand die Piastenburg sowie das erste Bistum im Jahr 1000 – deshalb gilt die Dominsel als das geistliche und historische Herz von Breslau. Über Jahrhunderte war sie das Zentrum kirchlicher Macht und einer der am besten befestigten Orte an der Oder.
Nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs wurde Ostrów Tumski sorgfältig wiederaufgebaut. Man stellte das mittelalterliche Straßennetz und die gotischen Kirchen wieder her. Heute ist sie ein Pflichtziel für Spaziergänger und Fotografen.
Was sollte man auf der Dominsel sehen?
- Kathedrale des Heiligen Johannes des Täufers – das Wahrzeichen der Dominsel und die erste vollständig gotische Kirche Polens. Vom 65 Meter hohen Aussichtsturm eröffnet sich ein herrlicher Blick auf die Oder und den Ring (Rynek).
- Kirche zum Heiligen Kreuz – eine zweistöckige Kirche aus dem 14. Jahrhundert, eines der wertvollsten gotischen Bauwerke Polens.
- Dombrücke (Most Tumski) – früher als „Liebesbrücke“ bekannt, führt sie heute direkt von der Sandinsel in das Herz der Dominsel. Ein beliebter Ort für romantische Spaziergänge und Hochzeitsfotos.
- Denkmal des Heiligen Johannes Nepomuk – Schutzpatron der Brücken und Beschützer Breslaus, der symbolisch über die Oder wacht.
- Erzbischöfliches Museum – eines der ältesten Museen Polens, das u. a. die Goldene Bulle von 1155 bewahrt – das älteste erhaltene Dokument über Breslau.
- Botanischer Garten – nur fünf Gehminuten von der Kathedrale entfernt, ideal zum Entspannen im Grünen.
Die Dominsel bei Nacht – ein Spaziergang für Fotografen
Nach Sonnenuntergang verwandelt sich die Dominsel in eine filmreife Kulisse – Kopfsteinpflaster, warmes Laternenlicht und die Stille, die von den Mauern der Kathedrale widerhallt, schaffen eine magische Atmosphäre. Sie ist einer der fotogensten Orte in ganz Polen.
Ein romantischer Spaziergang zwischen den 99 Gaslaternen ist ein Muss für Verliebte, Fotografen und Geschichtsliebhaber. Die schönsten Aufnahmen gelingen zwischen der Dombrücke und der Katedralna-Straße – direkt nach Sonnenuntergang.
Die Kreuzkirche bei Nacht – Beleuchtung und Details
Abends erstrahlt die Fassade und die Portale der Heilig-Kreuz-Kirche in besonderem Glanz. Die dezente Beleuchtung betont die Backsteinbögen und gotischen Details, während das Gaslicht in den bunten Fenstern reflektiert.
Dieser Ort gehört zu den meistfotografierten in Breslau – Suchbegriffe wie „Dominsel Nachtfotos“ oder „Kathedrale bei Nacht“ sind nicht ohne Grund so beliebt. Besonders stimmungsvoll ist ein Besuch spät am Abend, wenn Ruhe einkehrt und die Atmosphäre an das Breslau von vor hundert Jahren erinnert.
Die Dombrücke und ihre Geschichte
Die Dombrücke verbindet die Dominsel mit der Sandinsel und ist seit Jahrhunderten ein Symbol des romantischen Breslau. Die erste Brücke an dieser Stelle stammt aus dem Mittelalter; die heutige gusseiserne Konstruktion wurde 1890 errichtet.
Viele Jahre war sie als „Liebesbrücke“ bekannt, an der Paare Vorhängeschlösser mit ihren Initialen befestigten. Die meisten wurden während der Renovierung entfernt, doch die Tradition der Spaziergänge und Fotos blieb bestehen. Von hier aus bietet sich einer der schönsten Blicke auf die Kathedrale und die Oder.
Der Breslauer Laternenanzünder – wann kann man ihn sehen?
Das warme Licht von 99 Gaslaternen erhellt die gepflasterten Straßen rund um die Kathedrale des Heiligen Johannes des Täufers. Jeden Abend bei Einbruch der Dämmerung entzündet der Breslauer Laternenanzünder die Lampen von Hand – mit einer langen Stange. Diese lebendige Tradition ist heute europaweit einzigartig und ein echtes Highlight für Besucher.
Wann zündet der Laternenanzünder die Lampen an?
Die Zeiten sind nicht festgelegt – der Rundgang beginnt etwa 30 Minuten vor Sonnenuntergang und richtet sich nach den Jahreszeiten. Im Winter startet er gegen 16:00 Uhr, im Sommer etwa um 20:45 Uhr; an den längsten Tagen des Jahres werden die Lampen bereits gegen 2:45 Uhr morgens gelöscht.
Woher stammt diese Tradition?
Die Gasbeleuchtung in Breslau existiert seit dem 19. Jahrhundert (erste Anlagen zwischen 1843 und 1845). Auf der Dominsel blieben einige Laternen erhalten und wurden in den 1990er-Jahren restauriert – gleichzeitig belebte man das manuelle Entzünden wieder. Heute ist dies ein einzigartiges Kulturerbe und eine lebendige Erinnerung an das alte Breslau.
Tipp: Wer den Laternenanzünder fotografieren möchte, sollte etwa 15 Minuten vor Sonnenuntergang in der Nähe der Kathedrale und der Dombrücke warten und seiner Route folgen.
Wie erkennt man seine Route?
Der Laternenanzünder beginnt gewöhnlich seinen Rundgang in der Nähe des Domplatzes (beim Infozentrum) und der Dombrücke. Dann geht er weiter zur Kathedrale des Heiligen Johannes des Täufers und zur Heilig-Kreuz-Kirche. Am besten lässt er sich in der Katedralna-Straße beobachten – dort bilden die nacheinander aufleuchtenden Flammen ein besonders fotogenes Motiv. Der Rundgang dauert etwa eine Stunde und beginnt kurz vor Sonnenuntergang.
Gaslaternen – technische Details
- Die meisten Laternen hängen in einer Höhe von etwa 3–4 Metern; der Laternenanzünder benutzt eine mehrere Meter lange Stange mit einer Zündvorrichtung.
- Die Flamme brennt in einem Glühstrumpf; eine Berührung während des Öffnens des Ventils kann diesen beschädigen – daher sollte man dem Laternenanzünder nicht „helfen“.
- Die genauen Zeiten variieren im Jahreslauf: im Sommer etwa 20:45 Uhr, im Winter 16:00–16:40 Uhr.
Der tägliche Rundgang des Laternenanzünders ist eine der beliebtesten Abendattraktionen Breslaus. Die Stadt beauftragt jedes Jahr Wartung und Pflege des Systems; die Unterhaltung von fast hundert Lampen kostet rund 400 000 – 450 000 PLN pro Jahr. Ein Spaziergang unter den leuchtenden Laternen ist eine besondere Art, das Flair des alten Breslau zu erleben.
Auf der Dominsel gibt es 99 Gaslaternen, deren Entzünden und Löschen vom städtischen Laternenanzünder durchgeführt wird. Die Zahl 99 geht auf eine im Jahr 2025 ausgeschriebene Ausschreibung zur Wartung des Gasbeleuchtungssystems zurück (Quelle: Radio Rodzina).
Die Geschichte der Gasbeleuchtung in Breslau
Das erste Gaslicht in Breslau leuchtete 1843 – zunächst in privaten Anlagen (u. a. im Restaurant „Goldene Gans“ und in der Nähe des Bahnhofs Świebodzki). 1846 begann der Bau des städtischen Gaswerks an der heutigen Tęczowa-Straße, und 1847 nahm die Anlage den Betrieb auf.
Als symbolischer Beginn der öffentlichen Beleuchtung gilt der 23. Mai 1847, als am Abend 758 Laternen entlang der Promenade und im Stadtzentrum entzündet wurden. In den folgenden Jahrzehnten wuchs das Netz rasch und erreichte zu Beginn des 20. Jahrhunderts mehrere tausend Lichtpunkte.
Nach dem Krieg verschwanden die meisten Gaslaternen, doch auf der Dominsel wurden in den 1990er-Jahren historische Laternen rekonstruiert und die Tradition des manuellen Entzündens wiederbelebt. Heute ist sie das charakteristische Merkmal dieses Stadtteils und ein lebendiges Symbol des alten Breslau.
Historische Quellen: städtische und regionale Publikationen zur Breslauer Gasversorgung sowie Dokumente zu den ersten Installationen aus den Jahren 1843–1847.
Interessante Fakten über die Dominsel
- Auf der Dominsel steht das älteste Gebäude Breslaus – die St.-Ägidius-Kirche (um 1240).
- An Wintermorgen liegt oft Nebel über der Insel – ein märchenhaftes Motiv für Fotografen.
- Hier wurden Szenen der Filme „Asche und Diamant“ und „Brücke der Gerechtigkeit“ gedreht.
- Im Jahr 2025 besuchten über 2 Millionen Touristen die Dominsel.
Praktische Informationen
| Adresse | Ostrów Tumski, Breslau (Wrocław) |
|---|---|
| Öffnungszeiten | Rund um die Uhr geöffnet – am schönsten bei Sonnenuntergang |
| Eintritt | Kostenlos |
| Beste Besuchszeit | Sonnenuntergang, Mai bis September |
| Parken | Nächster Parkplatz: Domplatz, Św.-Marcina-Straße |
| Anfahrt | Straßenbahnen 2, 4, 10, 12 (Haltestelle Katedra) |
| Öffentliche Toiletten | In der Nähe der Dombrücke und des Botanischen Gartens |







